Michael Madsen war nicht irgendein Schauspieler. Er war dieser Typ mit dem Blick, der einen aus dem Sessel hebt. Man kennt seine Rollen aus „Kill Bill“, „Reservoir Dogs“ und „Donnie Brasco“. Aber was viele nicht wissen: In den letzten Jahren war er noch einmal richtig aktiv. Unabhängige Filme, ein Buch, neue Projekte. Jetzt ist er tot. 67 Jahre alt, Herzstillstand. Zuhause in Malibu.
Laut NBC Los Angeles war es kein Fremdverschulden. Die Polizei wurde gerufen, als Madsen leblos aufgefunden wurde. Die Nachricht hat Hollywood getroffen, aber auch all jene, die seine Filme einfach geliebt haben.
Seine letzten Projekte waren alles andere als ein Abschied. Es wirkt fast bitter: Gerade erst hatte er neue Filme in der Pipeline – „Resurrection Road”, „Concessions” und „Cookbook for Southern Housewives”. Dazu ein fast fertiges Buch: „Tears For My Father: Outlaw Thoughts and Poems”. Klingt poetisch. Und typisch Madsen. Denn neben der harten Schale gab es immer auch eine andere Seite. Der Typ konnte schreiben. Und fühlen.
Was bleibt von einem, der nie ganz Mainstream war? Madsen war nie der glattgebügelte Hollywood-Star. Er war eher jemand, der in Quentin Tarantinos Filmen genau deshalb funktionierte. Diese Mischung aus Härte, Melancholie und Wahnsinn. „Mr. Blonde“ in „Reservoir Dogs“ bleibt unvergessen. Die Szene mit dem Messer und dem Radio sorgt noch heute für Gänsehaut.
Er musste sich nie anbiedern. Vielleicht war das sein Geheimnis. Oder sein Problem. Jedenfalls hat er mit Rollen in Filmen wie Thelma & Louise, The Hateful Eight oder Once Upon a Time in Hollywood eine Spur hinterlassen.
Was bleibt, ist nicht nur Filmgeschichte. Sondern auch das Gefühl, dass da einer war, der echt war.